Mit dem Streamer auf Hecht zu fischen ist eine sehr spannende Art der Hechtjagd, wobei ich doch sagen muß, daß keine Kunstködermethode an die Fängigkeit des toten Köderfisches (gespinnt) herankommt. Die Streamerfischerei ist hingegen spannender und sogar der Drill eines durchschnittlichen Hechtes gibt einiges her!
Ich rate zu einer schnellen Rute der Klasse 9 (wegen des knackigeren Rückgrades für den Anschlag) mit 9 Fuß Länge. Mit dieser Rute
wirft man auch richtig große Streamer (ab 20cm) und schnell sinkende Schußköpfe ohne Probleme.
Wegen der hohen Flexiblität verwende ich nur Schußköpfe. Ich habe meist drei Typen dabei: Floating, Interm. und Sinking. Wähle den Schußkopf um eine Klasse höher als deine Rute ist (bessere Aufladung). In den Poldern
wird man mit dem Floating- bzw mit dem Int.Schußkopf fischen, im Rhein
braucht man den Int.- und den Sinking-Schußkopf.
Dann noch eine dazupassende Rolle mit ca. 100m 20-30lbs Backing.
In den Poldern ist die Fischsuche oft schwieriger als man glauben mag, da man von der Uferstruktur keine Schlüsse auf die Gewässertiefe ziehen kann.
Grobe Regeln für die Hechtsuche:
Esox steht meist in der Nähe seiner Futterfische.
Im Winter muß man die tiefsten Stellen des Gewässers suchen. Dort konzentrieren sich nun die Beutefische und auch die Räuber.
Im Frühjahr befische seichte Buchten und Zonen mit Bewuchs, den dorthin zieht es die Fische wegen der schnelleren Erwärmung und wegen des Laichgeschäfts.
Im Sommer sind die Kanten zwischen Flach- und Tiefenwasser interessant.
Im Herbst Steht der Hecht wieder in mittlerer Tiefe und macht oft weite Wege um satt zu werden.
Die beste Zeit um mit der Fliege auf Hecht zu fischen ist definitiv gleich nach der Laichzeit. Im flachen Wasser mit Planzenbewuchs sind mögliche Standplätze schnell gefunden.
Zur Ködergröße:
Im Frühsommer und Sommer fische ich gerne kleinere Muster (10cm), da diese die momentan vorkommende Fischbrut am besten imitiert. Im Herbst, Winter und auch im Fühjahr darf der Streamer schon etwas größer sein(15-23), da Esox hungrig ist und mit wenig Einsatz ein Maximum an Energiegewinn erzielen will.
Die Streamerfarbe:
Je klarer das Gewässer desto natürlicher und gedeckter sollten die Farben sein.
In den Poldern kannst man ruhig grelle und auffällige Muster fischen.
Auch im Sommer, wenn die Fische sehr träge sind, können Neonfarben oft die letzte Rettung sein.
Ich hoffe, ihr könnt ein paar von diesen Tips gebrauchen. Ich kann nur sagen, daß die Streamerfischerei gerade an Gewässern, wo die Hechte schon jeden Wobbler und Twister mit der Herstellernummer benennen können, ein wirklicher Joker ist. Spätestens wenn der erste Hecht an
der Fliegengerte tanzt, wirst man von dieser Fischerei infiziert sein. Falls
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Tight Lines Nikolai
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